
Der Marienhof ist ein Haus für die Begleitung von Menschen mit Behinderung.
Die Dankbarkeit und Wertschätzung, die ich für Ihre Einrichtung und Mitarbeiter*innen fühle, ist mit Worten nicht auszudrücken.
— Angehörige aus dem Marienhof
Alle Bewohner*innen sollen durch gemeinsames und lebensbegleitendes Wohnen und sinnvolle Tätigkeiten ein "DAHEIM" in unserem Haus finden. Für uns ist ein Daheimsein dort, wo man angenommen und geliebt wird, wo man lachen, leiden und lieben kann, traurig und fröhlich sein darf, wo Schwächen Platz haben und Stärken herausgelockt werden, wo man verstanden und ernst genommen wird, wo der*die Einzelne fehlt, wenn er nicht da ist, wo man sich zugehörig weiß.
Damit dies möglich wird, orientieren sich unsere Mitarbeiter*innen an unserem Leitbild, in dem die Leitlinien für unser zwischenmenschliches Verhalten, auch in der Begleitung unserer Bewohner*innen, festgelegt sind. Ebenso bilden die allgemeinen Menschenrechte, wie sie auch im Spezifischen in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung festgeschrieben sind, eine wesentliche Grundlage allen Tuns.
Der Marienhof bietet Wohnen und damit ein Daheim für seine Bewohner*innen in Form von fünf Wohngruppen an. Ein sinnerfülltes Leben und Wege zur Selbstverwirklichung sind für Menschen in jedem Alter wesentlich. In der Tageswerkstätte oder im Rahmen der Beschäftigungstherapie haben die Bewohner*innen die Möglichkeit, einer Arbeit und Beschäftigung nachzugehen und damit ihrem Leben eine zusätzliche Bereicherung zu geben.
Begleitet werden die Bewohner*innen durch therapeutische Angebote, die wesentlich dazu beitragen, die Fähigkeiten der Menschen zu erhalten und zu fördern. Weitere Angebote in Freizeit, Bildung und Spiritualität runden das vielfältige Spektrum ab.
Unsere Angebote im Detail:
Die fünf Wohngruppen mit einer Gesamtkapazität von 39 Begleitungsplätzen befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoß sowie im Dachgeschoß des Gebäudes. Vier dieser Wohngruppen bieten eine Begleitung für Jugendliche und Erwachsene, eine Wohngruppe ist offen für Kinder, Kleinstkinder und Babys.
Die Wohngruppen werden gemischtgeschlechtlich geführt und sind ganzjährig täglich geöffnet. Alle Wohngruppen verfügen über Ein- und Zweibettzimmer, die individuell nach dem persönlichen Geschmack und den Vorlieben der Bewohner*innen eingerichtet sind.
Jede Wohngruppe ist mit einer Küche, einem Wohnzimmer, Pflegebad, WC und Büro ausgestattet. Die Gemeinschaftsräume sind liebevoll gestaltet und zugleich auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen abgestimmt. Auf diese Weise wird jede Wohngruppe zu einem Spiegelbild ihrer Bewohner*innen. Alle Räume sind barrierefrei erreichbar.
Die Kurzzeitbegleitung ermöglicht Angehörigen eine Entlastung. Menschen mit Behinderung werden im Marienhof professionell begleitet und gepflegt, während ihre Angehörigen dies für eine begrenzte Zeit nicht übernehmen können. Dies bietet zum einen die wohltuende Gewissheit für die Angehörigen, dass der Mensch mit Behinderung gut aufgehoben ist, und zum anderen die Möglichkeit für die Kurzzeitbewohner*innen, neue Erfahrungen zu machen und neue Kontakte zu knüpfen.
Für die Kurzzeitbegleitung stellen wir ein sehr helles und freundliches Einzelzimmer mit Dusche in der Wohngruppe der Kinder zur Verfügung, sodass sich der*die Bewohner*in auf Zeit schnell im Marienhof wohlfühlt. Dies kann für einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen (mindestens 3 Tage) pro Antragsjahr in Anspruch genommen werden.
Jugendliche und Erwachsene mit hohem Förder- und Begleitbedarf benötigen - wie jeder andere Mensch auch - ein Arbeits-/Beschäftigungsangebot unter Bedachtnahme einer ganzheitlichen Betrachtung und individuellen Begleitung.
Arbeit dient nicht nur der Sicherung der materiellen Lebensbasis, sondern befriedigt auch menschliche Bedürfnisse nach sozialen Kontakten, Anerkennung und Selbstentfaltung. Der Mensch erfährt eine Strukturierung und ein Rhythmisieren des Alltags und erhält dadurch mehr Sicherheit.
Jugendliche und Erwachsene, die nicht mehr schulpflichtig sind, besuchen die Tageswerkstätte vormittags oder nachmittags, bei individuellem Bedarf auch den ganzen Tag. Die Begleiter*innen der Tageswerkstätte erstellen für jede*n einzelne*n Bewohner*in unter Berücksichtigung des jeweiligen Entwicklungsstandes individuelle Förderpläne. Diese sind Ergebnis der multidisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem*der Bewohner*in als Expert*in in eigener Sache, den zuständigen Begleiter*innen des Wohnbereiches, den Therapeut*innen und Angehörigen.
Unser Angebot beinhaltet im Detail:
Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Erwachsenen und Jugendlichen, die nicht mehr schulpflichtig sind, auch in den Wohngruppen eine individuelle Beschäftigung anzubieten. Unter Berücksichtigung des jeweiligen Entwicklungsstandes jedes*jeder Einzelnen erstellen wir Förderpläne mit Schwerpunktzielen, die den Bedürfnissen unserer Bewohner*innen nach folgenden Kriterien gerecht werden sollen:
Die Beschäftigungsmöglichkeiten und Aufgaben, welche die Bewohner*innen übernehmen, sind vielfältig und spiegeln den ganz normalen Alltag wieder. Beispiele hierfür sind der Transport der Wäsche in die Zentralwäscherei oder Tätigkeiten auf den Wohngruppen, wie z.B. Tische decken und säubern, auskehren, kochen u.a.
Den Bewohner*innen des Marienhofes stehen zeitgemäße therapeutische Angebote zur Verfügung. Jede*r Bewohner*in hat - gemäß der eigenen Bedürfnisse - Anspruch auf jene Therapieangebote, die er*sie benötigt. Drei Therapieräume befinden sich im Untergeschoss des Hauses.
Unsere Therapeut*innen bieten folgende Therapieformen an:
Die Unterstützte Kommunikation hat das Ziel, den Bewohner*innen mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten einen zusätzlichen Weg der Verständigung mit anderen zu ermöglichen. Die Bewohner*innen sind in der Lage, innere Zustände und Emotionen auszudrücken, eigene Wünsche und Ideen zu äußern, Interaktion herzustellen und vieles mehr.
So kann durch den Einsatz von Bild- und Symbolkarten, Fotoalben, Kommunikationstafeln und anderen Hilfsmitteln ein Mehr an Selbstbestimmung und Partizipation ermöglicht werden.
Zunehmend große Bedeutung kommt im Alltag der computerunterstützten Kommunikation zu wie etwa den computerunterstützten Werkzeugen von LIFEtool. Die Möglichkeiten und Varianten an Kommunikationsgeräten oder Softwareprogrammen sind vielfältig und reichen von Talkern oder Sprachausgabegeräten bis hin zu speziellen Softwareprogrammen für Tablet-PCs. Computergesteuerte Hilfsmittel kommen im Marienhof aber auch beim Spielen, Lernen und in der Alltagsbewältigung zum Einsatz. Dank dieser Methoden können Geräte mit Taster für Menschen mit Behinderung bedienbar gemacht werden. Auf diese Weise haben unsere Bewohner*innen die Möglichkeit, an Kochaktivitäten teilzunehmen und dabei selbständig Küchenmaschinen zu bedienen. Auch andere Alltagsgeräte wie Ventilatoren, das Zimmerlicht, ein Haarfön oder das Radio können ein- und wieder ausgeschaltet werden. Teilhabe im Alltag und gemeinsame Aktivitäten werden für Bewohner*innen damit möglich.
Das Konzept der „Basalen Stimulation“ nach A. Fröhlich ist fixer Bestandteil in den Wohngruppen, aber auch in der Tageswerkstätte und Schule. Menschen mit Behinderung können von sich aus oft schwer oder nur mit Unterstützung mit ihrer Umwelt in Kontakt treten. Daher fördern wir mit den verschiedensten Möglichkeiten der basalen Förderung das emotionale, kognitive, motorische und sensorische Empfinden. Auch die Wahrnehmung für den eigenen Körper vermitteln wir zum Beispiel durch Klangwiege, Musikinstrumente oder Resonanzplatte.
Lange lässt sich die Liste der Übungen fortsetzen, die das Empfinden über Augen, Nase, Mund, Ohren und über Berührungen verbessern. Jede*r unserer Bewohner*innen verlangt nach anderen Elementen. Wir erkennen seine Bedürfnisse, indem wir feinfühlig kommunizieren, oft jenseits der Worte.
Folgende Wahrnehmungsbereiche werden gefördert:
Zeit für eigene Interessen und Freizeitbedürfnisse sind wesentlich und gehören zur persönlichen Lebensgestaltung mit dazu. Freizeit ist frei von Verpflichtungen - sie dient der Erholung und Entspannung, der Lern- und Weiterbildung sowie der Selbstfindung und Suche nach neuen Hobbys und Beschäftigungen. Die Freizeitangebote im Marienhof bieten aber auch Gelegenheiten zur Aufnahme und Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten - gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse bei Ausflügen, Festen und gemeinsamen Aktivitäten lassen Freundschaften entstehen und beeinflussen jeden Menschen positiv.
Zu den vielfältigen Aktivitäten zählen u.a. Teilnahme an Spiel- und Sportfesten, Besuche von diversen Festen wie dem Feuerwehrfest, Kirchtag, Weihnachts- und Ostermarkt, Geburtstagsfeiern, Urlaubsaktionen, Spaziergänge und Ausflüge, Discoabende, Sommerparties, Clownnachmittage etc.
Großer Wert wird auf den Aufenthalt im Freien gelegt. Wenn es das Wetter zulässt, „übersiedeln" die Wohngruppen schon morgens in die gut ausgestatteten Gartenanlagen und verbringen den ganzen Tag im Freien, wo auch die Mahlzeiten eingenommen werden. Somit werden die Gärten zu einer Art Freiluftwohnzimmer.
Sinnesinsel
In den Gärten des Marienhofes wurde eine Sinnesinsel angelegt, die speziell für Menschen mit Behinderung und mit höherem Unterstützungsbedarf unterschiedliche Sinnesreize und Erfahrungen bietet. Der Weg ist mit Rollstühlen befahrbar, aber auch dank Hebegriffen von den Bewohner*innen allein erkundbar. Fühlen, Hören, Riechen - um diese Sinne zu sensibilisieren, ist die Sinnesinsel mit verschiedenen Materialien und Möglichkeiten ausgestattet. Montierte Klangstäbe, Spiegel, farbige Plastikvorhänge zum Durchgehen u.a. machen die Sinnesinsel zu einem Pfad für die Sinne und führt zu neuem Erleben.
In den Räumlichkeiten des Marienhofs werden angeschlossene SeF-Klassen der Volksschule Maria Saal nach dem Lehrplan der Sonderschule für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichtet. Die Schule kann von insgesamt maximal 16 Schüler*innen besucht werden, wobei die Schule auch für externe Schüler*innen offen ist.
Mehr Informationen erhalten Sie unter:
www.vs-maria-saal.at
Kontakt:
Angeschlossene SeF-Klassen der Volksschule Maria Saal
direktion@vs-maria-saal.ksn.at
T: 04223 2340
M: 0664 765 765 1
Unsere religiösen Aktivitäten tragen einen offenen Angebotscharakter. Dadurch wird eine lebendige Beziehung zur eigenen Tradition und Herkunft ermöglicht und den Bewohner*innen ein Raum eröffnet, in dem sich ihre religiösen Bedürfnisse entfalten können.
Zu den spirituellen Angeboten zählen:
Die Bereichsleitungen und Mitarbeiter*innen der Wohngruppen pflegen einen guten Kontakt mit den Eltern oder/und Angehörigen. Die Mitarbeiter*innen sehen es als eine wesentliche Aufgabe, die Bewohner*innen bei der Pflege ihrer sozialen Beziehungen und Netzwerke zu unterstützen, diese individuell zu gestalten und insbesondere zu stärken. Angehörige und Freund*innen unserer Bewohner*innen sind im Haus jederzeit willkommen und werden gerne bei Veranstaltungen und Feiern begrüßt. Bei anfallenden Entscheidungen und Problemen suchen wir gemeinsam mit den Eltern bzw. den gesetzlichen VertreterInnen im Sinne des Bewohners*der Bewohnerin nach Lösungen.
Insbesondere bei Neuaufnahmen gibt es eine intensive Zusammenarbeit und einen regen Informationsaustausch zwischen Angehörigen und Begleiter*innen. Die Mitarbeiter*innen unserer Einrichtung besuchen künftige Bewohner*innen zu Hause oder im Krankenhaus, um sie in ihrem vertrauten Umfeld kennenzulernen, damit etwaige Vorlieben und Gewohnheiten in das Leben bei uns integriert werden können.
Unsere freiwilligen Mitarbeiter*innen bereichern und ergänzen unsere Arbeit im Marienhof. Sie besuchen regelmäßig, die meisten schon über mehrere Jahre, unser Haus und schenken unseren Bewohner*innen „ein Stück ihrer Lebenszeit“.
Die Bewohner*innen des Marienhofes wünschen sich eine Person, die regelmäßig und nur für sie vorbeikommt. Zudem freuen sie sich über die Möglichkeit, durch die Begleitung eines*einer Freiwilligen mehr Kontakte und Beziehungen nach außen knüpfen zu können und verschiedenste Unternehmungen erleben zu können. Spaziergänge, Unterhaltungen, Einkäufe, Essen gehen, Ausflüge, Besuche und Spiele spielen gehören hierbei zu den meistgewünschten Aktivitäten mit den Freiwilligen.
Kontakt:
info@Marienhof.or.at
Der Marienhof zählt als Teil der Soziale Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern Zams Betriebs GmbH zu den begünstigten Spendenempfängern. Das bedeutet für Sie: Sie können mehr an die Sozialen Einrichtungen spenden - ohne mehr Geld auszugeben. Im Falle eines Steuersatzes von 35%, gibt es bei einer Spende von 80 Euro eine Refundierung vom Staat in Höhe von 28 Euro. Die Spende kostet Sie also nur 52 Euro. Weiterführende Informationen zum Steuertarif sowie die Bestätigung finden Sie auf der Homepage des Finanzministeriums: Finanzministerium
Wir freuen uns über Ihre finanzielle Unterstützung für Investitionen für unsere Bewohner*innen (wie zum Beispiel Material zur Unterstützten Kommunikation, Lagerungsbehelfe wie z.B. Therapiematerialien, Fahrtkostenersätze für die Ausflüge, Konzertbesuche etc. unserer Bewohner*innen, etc.)!
Die Bankverbindung für Ihre Spende:
Raiffeisenbank Drautal
IBAN: AT51 3944 2000 0763 9990
Alle genauen Informationen zur Spendenabsetzbarkeit - auch für Unternehmen und Wirtschaftstreibende - finden Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Finanzen unter Bundesministerium für Finanzen: Spendenabsetzbarkeit
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in Klagenfurt ein "Wohltätiger Frauenverein", der in Maria Saal ein kleines Haus besiedelte. Es sollte für arme, vielseitig bedrängte Mädchen Zufluchtsort und Bildungsstätte sein. Auf die dringliche Bitte der Vorsteherin des Frauenvereins, Baronin Irene von Reyer, kamen 1878 die ersten drei geistlichen Schwestern aus Zams und 1884 übernahm das Mutterhaus den Marienhof samt seiner Not und dem Auftrag, ihr entgegenzuwirken, in ihr Eigentum. Nachdem die Schwestern mit vollem Einsatz und Ideenreichtum für die Mädchen bessere Lebens- und Lernbedingungen schufen, wuchs auch die Kinderanzahl stetig an und das Haus wurde zu klein. Es wurde nach langen Überlegungen und großen finanziellen Belastungen ein Grundstück angekauft und es folgte ein Zubau am Fuße des Domes zu Maria Saal. Am 4.10.1887 wurde das Haus feierlich eröffnet.
Die Bildung der ärmeren Bevölkerung war den Schwestern ein großes Anliegen. Bereits 1887 wurde eine Schule eingerichtet. Während der NS-Zeit diente das geräumige Haus als Lazarett und Außenstelle des Krankenhauses Klagenfurt. Nach dem Krieg begannen die Schwestern von vorne mit einer Hauptschule ab 1980, einer Haushaltungsschule ab 1991 und einem angeschlossenen Wohnheim. Aufgrund der verbesserten Infrastruktur im Bildungswesen wurden diese Einrichtungen überflüssig. Damals gab es in Kärnten jedoch zu wenig Angebote für Kinder mit Behinderung. Daher entschloss sich der Orden in Absprache mit den Verantwortlichen des Landes, solche zu schaffen. Im Jahr 1981 wurden zwei Wohn-/Beschäftigungsgruppen für behinderte Kinder adaptiert, und 1998 für erwachsene Menschen mit Behinderung erweitert.
Heute bietet der Marienhof ein liebevolles Daheim für 39 Bewohner*innen vom Kindes – bis zum Erwachsenenalter.
Der Marienhof hat den Status eines E-Qalin-Qualitätshauses. Weiterführende Informationen zu unserem Qualitätsmanagementsystem finden Sie unter https://www.e-qalin.net/
Hausleiterin
Barbara Wrumnig, BA MSc
Hauptstraße 6
9063 Maria Saal
T: 04223 / 22 16
F: 04223 / 22 16 23
E: info@Marienhof.or.at
Im Marienhof stehen wir Ihnen als Ansprechpersonen zur Verfügung:
Barbara Wrumnig, BA MSc
Eveline Pötscher
Sr. Maria Hiltrud Filzmaier
Andrea Petrac